Vereinsgeschichte

Liestal Tourismus wurde am 15. April 1889 unter dem Namen Verkehrs- und Verschönerungsverein Liestal (VVL) gegründet und bereits am 30. April 1889 erfolgte die Genehmigung der Statuten. Der Vereinszweck wurde wie folgt festgelegt: Der Verschönerungsverein Liestal hat den Zweck, die im hiesigen Stadtbanne befindlichen Naturschönheiten, wie namentlich bemerkenswerte Aussichtspunkte zugänglich zu machen, die Initiative zur Erstellung von Anlagen, Verbesserung und Schaffung von Spazierwegen etc. zu ergreifen, überhaupt die Verschönerung der Stadt im Innern und in der nächsten Umgebung anzustreben.

Aus der Vereinschronik

 

1889
Gründung des Verschönerungsvereins Liestal

1890
Der Vorstand befasst sich intensiv mit dem Wasserturm und möchte ihn für die Bevölkerung zugänglich machen. Die Bemühungen bleiben erfolglos und mit knapper Mehrheit beschliesst 1897 die Gemeindeversammlung den Abbruch des Turmes.

1891
Am 24. Juni findet auf der alten Stelle, dem höchsten Punkt im Liestaler Bann, die Einweihung des 24 Meter hohen Aussichtsturms statt. (www.aussichtsturm-liestal.ch)

1896
Ein Blitzschlag beschädigt einen Eckpfeiler des Turmes. Bei der Reparatur zeigen sich noch weitere Schäden an der Holzkonstruktion, so dass man sich für eine neue Eisenkonstruktion entschied.

1897 Eröffnung der Kesselkanzel, eine Plattform über dem steilen Bachufer mit Blick auf den Ergolz-Wasserfall.

1900 Am 11. Juni 1900 wird im Rahmen eines grossen Volksfestes der neue, 30 Meter hohe Turm eingeweiht.

1906 Mit dem Erwerb eines Grundstückes im Zirkelirain kann der VVL ein gut erhaltenes Teilstück der römischen Wasserleitung der Öffentlichkeit zugänglich machen.

1913 Der VVL prämiert erstmals Blumenschmuck an Häusern und Vorgärten, ab 1924 finanziert er den Brunnenschmuck.

1913 Der Verein organisiert am 26. April einen Flugtag auf dem Gitterli mit Beteiligung des Baselbieter Flugpioniers Oskar Bider.

1919 Im Abhang vom Gestadeckschulhaus zur Rosenstrasse errichtet der VVL einen Hirschpark, in dem neben Damhirschen auch Rehe, Murmeltiere, Enten, Pfauen und andere Vögel gehalten werden. Samt dem Überschuss einer Hauskollekte überlässt der Verein den Unterhalt der Gemeinde, welche 1931 den Park aus Kostengründen schliessen muss.

1926 Nach längeren Diskussionen und einem Projektwettbewerb kann dank einer Vergabung bei der Liquidation des Liestaler Gaswerkes in der Allee eine Wettersäule errichtet werden.

1959 Auf Anregung des VVL wird jeweils in der Advents- und Weihnachtszeit in der Rathausstrasse ein grosser Weihnachtsbaum aufgestellt.

1964
Zum 75-Jahr-Jubiläum installiert der Verein eine Beleuchtung des Obertores.

 

 

1971 Eröffnung des Verkehrsbüros für Liestal und Baselland im Reisebüro Danzas.

1974 Die bis anhin durch den Verein organisierte Bundesfeier auf der Burg wird erstmals in den Quartieren abgehalten. Der Verein unterstützt die fünf Veranstalter organisatorisch und finanziell.

1985 Erstmals werden vom Verein Stadtrundgänge durchgeführt und vermittelt.

1989 Am 19. August übergibt der 100-jährige VVL der Stadt den aus einem Künstlerwettbewerb hervorgegangenen Jubiläumsbrunnen in der Rathausstrasse.

1990 An der 100. Jahresversammlung wurde – als Vertreterin des Verkehrsbüros – die erste Frau in den Vorstand gewählt.

1995 Erweiterung der Wirtschaft und Sanierung der Küche beim Aussichtsturm.

1997 Der Verein beteiligt sich finanziell an der Freilegung und Restauration eines Abschnittes der römischen Wasserleitung beim Weideli.

2002 An die Sanierung der Stadtmauer Pfarrscheune wird ein Zustupf entrichtet, weil trotz Beiträgen des Eigentümers, von Stadt, Kanton und Bund noch eine grössere Finanzierungslücke bleibt.

2007 Der Aussichtsturm wird total saniert. Dank Beiträgen der Stadt- und Bürgergemeinde, der Lotteriefonds Basel-Landschaft und Basel-Stadt und grosszügiger Unterstützung der Vereinsmitglieder und weiterer Spender können die Kosten von rund Fr. 250’000 weitgehend gedeckt werden.

2008 Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Platzes Freihofgasse-Allee lässt der VVL die durch Bodensetzungen in Schieflage geratene Wettersäule richten.

2012 Der Verein möchte eine aktivere Rolle in der Tourismusförderung der Stadt einnehmen. Dazu gibt er sich einen neuen Vereinsnamen: «Liestal Tourismus» und ein neues Logo. Mit der Stadt wird eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, die u.a. den Verein verpflichtet, zusammen mit Baselland Tourismus ein Informationsbüro im Stedtli zu führen. Ebenfalls wir die neue Homepage www.myliestal.ch aktiv.

2013 Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat nach 113 Jahren den Aussichtsturm als Luftfahrtshindernis entdeckt und verlangt die Einreichung eines Baugesuches (!) und die Entrichtung einer Bewilligungsgebühr. Auch das Anbringen eines blauen Würfels mit dem «i», zur Kennzeichnung der Tourismus-Info, hält den Amtsschimmel auf Trab.

2014 Unter dem Motto «125 Jahre Gastfreundschaft» feiert der Verein sein Jubiläum mit verschiedenen Anlässen beim Aussichtsturm. An der Jahresversammlung werden die neuen Panoramatafeln auf dem Turm enthüllt und im August findet ein zweitägiges Jubiläumsfest statt.

Tourismus-Info

Bereits im Jahre 1900 wird ein Führer „Liestal und seine Umgebung“ herausgegeben. Überarbeitete Führer erscheinen 1931, 1939 und 1972. Im Weiteren gibt der Verein Postkarten, den regelmässig aktualisierten Stadtplan und verschiedene Faltprospekte heraus.
Zusammen mit dem Verkehrsverein Baselland kann der Verein 1971 mit dem Reisebüro Danzas einen Vertrag abschliessen zur Führung des „Offiziellen Verkehrsbüro für Liestal und Baselland“. Der Auftrag beinhaltet die Erteilung von Auskünften telefonisch, schriftlich und vor Ort, den Versand von Prospekten und die Vermittlung von Unterkünften. 1992 kündigt Danzas den Vertrag und nach einem kurzen Intermezzo übernimmt das Hotel Engel die Dienstleistung bis Ende 1997. Nach zwei weiteren Wechseln wird 2002 mit der Drehscheibe GmbH ein Vertrag abgeschlossen. Da in der Zwischenzeit Baselland-Tourismus ein eigenes Büro an der Altmarktstrasse eröffnet hat, muss auch die Finanzierung neu geregelt werden. 2007 schliesst die Drehscheibe ihr Büro im Stedtli und das Büro wechselt ins Poete-Näscht im Erdgeschoss des Dichter- und Stadtmuseums. Mit dem Leistungsauftrag der Stadt Liestal führt Liestal Tourismus seit Ende 2013 zusammen mit dem Poete-Näscht und Baselland Tourismus unter dem Namen Tourismus-Info eine touristische Informationsstelle in der Altstadt.

Ruhebänke

Seit der Gründung kümmert sich der Verein um die Erstellung und den Unterhalt von Ruhebänken. Die Verhandlungen mit der Gemeinde führen im Laufe der Zeit dazu, dass die Gemeinde die Bänke im Siedlungsgebiet erstellt und der VVL die Sitzgelegenheiten an den Spazier- und Wanderwegen betreut. Gemäss Inventar von 1908 waren es 84 Bänke, heute sind es rund 150 und mehrere Feuerstellen. Die Bänke bei den Banntags-Znünihalten werden von der Bürgergemeinde Liestal unterhalten. Leider treffen die Unterhaltsequipen immer wieder auf mutwillige Zerstörungen an Anlagen, was jedoch nicht neu ist, denn bereits 1892 musste sich der Vorstand mit derartigen Vandalenakten befassen.

Wanderwege

Die Erstellung und der Unterhalt von Spazierwegen ist seit jeher ein Anliegen des Vereins. Besonders beliebt sind seit Jahrzehnten mehrere Zick-Zackweglein am Schleifenberg (siehe auch Website Kap. Tourismus, Spaziergänge, Wanderungen um Liestal). Das oberhalb der Oristalstrasse liegende „Bollagweglein“, vom Wohngebiet Oris bis nach Neu-Nuglar konnte u.a. dank einem Legat von Dr. med. Max Bollag 1944 durch den VVL erstellt werden. Aber auch heute noch erstellt der VVL neue Spazierwege, so im Jahr 2007 einen Verbindungsweg vom Üetetel auf‘s Hümpeli zur nördlichen Umgehung der Deponie Elbisgraben. Der Unterhalt der offiziellen Fuss- und Wanderwege ist gesetzlich geregelt und Aufgabe der Einwohnergemeinde, welche dies wiederum zusammen mit der Bürgergemeinde erledigt. Für die Pflege der übrigen, vom VVL betreuten Wege, erteilt er Aufträge an die Firma OekoJob, aber auch der Zivilschutz leistet wertvolle Unterstützung. Die gelben Wegweiser und Markierungen werden durch den Verein „Wanderwege beider Basel“ unterhalten. Liestal Tourismus erstellt ergänzende Markierungen und Wegweiser für Spazierwege.